Streikpause ermöglicht Gespräche

Bahn, GDL und EVG suchen intern nach Kompromisslinien

  • Rainer Balcerowiak
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Öffentlich beharrt die Lokführergewerkschaft GDL auf uneingeschränkter Tarifpluralität. Doch die ist durchaus interpretationsfähig, wie die Tarifverhandlungen der Eisenbahngewerkschaft EVG für ihre Lokführer zeigen.

Für die Bahnkunden war es eine relativ ruhige Woche. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat wie angekündigt vorerst darauf verzichtet, nach dem am Montag früh beendeten 50-stündigen Streik zu weiteren Arbeitsniederlegungen aufzurufen. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky stellte am Mittwochabend in der ARD-Sendung »Anne Will« jedoch klar, dass man den Bahnverkehr erneut lahmlegen werde, falls die Bahn AG dieses Moratorium verstreichen lasse, ohne in reguläre Tarifverhandlungen mit der GDL einzutreten. Seine Gewerkschaft habe das Recht und die Kompetenz, nicht nur für Lokführer, sondern für alle Gewerkschaftsmitglieder unter den Beschäftigten des Fahrpersonals Tarifverträge abzuschließen, sagte er. Dies ergebe sich sowohl aus dem Grundgesetz, als auch aus dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts von 2010 zur Tarifpluralität.

Der GDL-Vorsitzende wies die Forderung zurück, Streiks in »sensiblen Bereichen« der öffentlichen...


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