Ein Trabi für die Ewigkeit

Zum 50. jährigen Jubiläum kommt das ostdeutsche Kultauto als Sandsteinversion heraus

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Über 6000 Stunden Arbeit hat ein Bildhauer in Pankow in einen 25 Tonnen schweren Block aus Sandstein gesteckt. Dem Trabant aus Blech und Phenoplast hat er damit ein Denkmal gesetzt.

Nee, selbst sei er nie Trabi gefahren, grient Carlo Wloch: »Der war mir zu laut und zu klein.« Für einen Handwerksmeister, der stets etwas zu transportieren hatte, musste es schon ein Wolga sein.

Prüfend fahren seine Hände über ein Stück des gelblichen Sandsteins, das erkennbar ein Autofenster sein soll. Ein Trabant-Fenster. Die Rauheit des Materials tut dem keinen Abbruch. Sicher, heute gebe es eine Menge Möglichkeiten, die Oberfläche so glatt zu polieren, dass man sie kaum noch als Stein wahrnehme, knurrt Wloch. »Aber nicht bei mir!« Jeder solle schon sehen können, aus welchem Urstoff die Skulptur herausgeschlagen wurde: mit geschmiedeten Zahn-, Spitz- und Schlageisen und vor allem mit der eigenen Hände Arbeit. Handwerk eben.

Und Arbeit steckt weiß Gott darin. »Um die 6000 Stunden wohl«, überschlägt er vage. »Verteilt auf fast 17 Jahre...« Nur, wie kommt einer auf die Idee, das ostdeutsche Volksgefährt in Stein zu meiß...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.