Geheimoperation »Falscher Bart« fiel aus

Der Prozess in München stockt, denn die Hauptangeklagte Beate Zschäpe meldete sich krank - vor drei Jahren flog der NSU auf

  • René Heilig, München
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Vor drei Jahren flog der NSU auf. Beate Zschäpe, die Hauptangeklagte im Münchner Neonazi-Terror-Prozess, meldete sich krank. So fiel auch die »Piatto«-Inszenierung des Verfassungsschutzes aus.

Der 4. November 2011 war ein Freitag. In Eisenach raubten zwei maskierte Täter eine Sparkasse aus, schwangen sich auf Fahrräder und wären vermutlich entkommen, wenn nicht ein aufmerksamer Bürger gesehen hätte, wie die beiden Männer anschließend in ein Wohnmobil stiegen. Bald hatte die Polizei das Fahrzeug am Rande der Stadt entdeckt.

Angeblich gab es im Innern zwei Schüsse, das Wohnmobil fing an zu brennen. Nachdem die Feuerwehr ihre Arbeit erledigt hatte, fand man im Innern des Camping-Fahrzeuges nebst einer geradezu unheimlichen Anzahl an Tatbeweisen zwei gesuchte Neonazis: Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Sie waren tot. Ihre Freundin Beate Zschäpe stellte sich ein paar Tage später der Polizei, nachdem sie die mutmaßliche Zwickauer Wohnung der Drei in Brand gesteckt hatte.

Schon wenige Tage später fanden die Ermittler heraus, dass der NSU offenbar bundesweit gemordet, Bomben gelegt und Banken ausgeraubt hat. Mindestens neun türkische u...


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