Erinnerung an die Zwangsarbeit

Dornier lehnt Unterstützung für Gedenkort im Münchner Stadtteil Neuaubing ab

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Auf dem Gelände eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers steht noch eine authentische Baracke. Dort soll ein Gedenkort entstehen, doch nicht alle relevanten Akteure ziehen mit.

Neuaubing, draußen am westlichen Rande der Stadt, die Häuser an der Ehrenbürgstraße sind fast alle renoviert. Die Dächer sind neu gedeckt, die Fensterläden neu gestrichen und im Vorgarten sind junge Bäume gepflanzt. Erbaut wurde diese Siedlung von 1937 bis 1939 für die Arbeiter der Dornier-Werke, aus der Luftperspektive erinnert die geschwungene Straßenführung an Flügel eines Flugzeugs. Montiert wurden im Werk an der nahen Brunhamstraße seit 1935 im Auftrag des Reichsluftfahrtministeriums die Rümpfe für den Bomber Do23, später der Bomber Do17 und Do217. Im Krieg wurden dann auch der Junkers-Bomber Ju88 und die Messerschmidt 410 hergestellt.

In dem Rüstungsbetrieb waren bis 1945 mehrere tausend Arbeiter beschäftigt. Darunter Zwangsarbeiter aus dem nahen Lager. Wenn die deutschen Arbeiter in der Ehrenbürgstraße 9 aus ihren Fenstern schauten, sahen sie direkt auf die umzäunten Baracken am Feldrand: Hier hausten ab 1943 an die 400 bis 600 ...


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