Reichlich Schelte für Sparfüchse

Für den Ökonom Herbert Schui ist die Kritik an der deutschen Haushaltpolitik - Stichwort Schwarze Null - berechtigt.

  • Herbert Schui
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Deutschland will eine Schwarze Null und sich nicht an den Kindern versündigen. Verstehen kann diesen Satz nur, wer auf der Höhe der Zeit ist und vertraut mit den jeweils aktuellen Sprachbildern der Politiker. Sonst nämlich könnte die Metapher von der Schwarzen Null eine linke Wahlkampfparole gegen Unionspolitiker sein. Und die Abscheu vor Versündigung an den Kindern ließe sich verstehen als Kritik an Kindesmissbrauch. Weil aber die Wirtschaft langsamer wächst, als einige Experten angenommen haben, hilft all dieses ideologische und sprachliche Brimborium niemand weiter.

Die erste Kritik von ungewohnter Seite an der Sparpolitik kommt von Oliver Blanchard, dem Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF). Im World Economic Outlook des Fonds vom Herbst 2012 weist er nach, dass weniger Staatsausgaben das Haushaltsdefizit vergrößern, weil sie das Wachstum schwächen und damit die Steuereinahmen verringern. Später begann der ...


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