Reden und reden lassen

Krisendiplomatie zur Ukraine zwischen Gipfeln, Fernsehinterviews und Vorträgen

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Schärfer denn je hat Kanzlerin Merkel Kremlchef Putin kritisiert - unmittelbar nach der Ausstrahlung des Interviews mit ihm in der ARD. Das nächste Gespräch in Moskau führt Außenminister Steinmeier.

Jetzt, wo die Töne wieder lauter werden, sei das Entscheidende, einen kühlen Kopf zu behalten. Mit diesen Worten zitierten russische Medien einen Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin, als dieser den für Dienstag geplanten Besuch von Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier in Moskau bekannt gab. Dieser wird erst in Kiew verhandeln und trifft dann mit seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow zusammen.

Steinmeier gilt in Russland als Mann der leisen Töne und als ehrlicher Makler. Durch Pendeldiplomatie versuchte er schon in seiner ersten Amtszeit als Bundesaußenminister, 2008 in letzter Minute den Augustkrieg im Südkaukasus zu verhindern, den sich Russland und Georgien um dessen abtrünnige Regionen Abchasien und Südossetien lieferten. Doch die Fronten waren bereits viel zu verhärtet, die Töne zu schrill.

Steinmeiers Mission in Sachen Ukraine ist noch heikler. Zumal er, anders 2008, nicht mit den pro-russischen Se...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.