Antikommunismus, leicht verdaulich
Notizen zu einer Konferenz in Jena – eingeengt auf die Oktoberrevolution, die französische Provokation kam nicht in Blick
Um es gleich zu sagen: Drei der blutdurstigsten Antikommunisten blieben außen vor: Stalin, Mao sowie, von der »anderen Seite«, Suharto – erst recht deren nationalrevolutionäre Westentaschenausgaben à la Nimeri. Verhandelt wurde am vergangenen Wochenende auf dem Jenenser Universitätssymposium »Der Antikommunismus in seiner Epoche« der europäisch-nordamerikanische Raum; man blieb, wie gewohnt, unter sich.
Und: Mit einer Einengung ließ man es nicht bewenden. Anselm Doering-Manteuffel (Universität Tübingen) hatte in seinem Einleitungsreferat einen Kammerton vorgegeben: Der Antikommunismus sei eine Reaktion auf die Oktoberrevolution gewesen, gespeist von der Angst des Kleinbürgertums und ähnlicher mediokrer Schichten vor der Enteignung durch die Kommunisten – von der eigentlichen Bourgeoisie war nichts zu hören – sowie gespeist von, zum Teil diffusen, Bedrohungsängsten. Die Botschaft: Die vermeintlich oder auch wirklich Angegriffen...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.