Begegnung am Holocaustmahnmal
Peggy Langhans: Die Seele der Steine
Das Romandebüt der 37- jährigen Regisseurin und Theaterautorin umfasst überschaubare 186 Seiten, hinterlässt aber ein Gefühl, weitaus mehr gelesen zu haben und die Vermutung, dass die Autorin 73 Jahre alt sein müsste, um die Lebenshaltungen ihrer Figuren so treffend analysieren und die Historie befreiend kritisch betrachten zu können.
Dabei beginnt es leichtfüßig, wenn Peggy Langhans ihre Hauptperson, die erfolgreiche französische Schriftstellerin Barbara Benoit träumend und plaudernd nach Berlin zu einer Buchlesung begleitet. Doch schon nach wenigen Seiten, in denen die Geschichte den Leser nett und einladend empfängt, so wie man einem Gast einen Kaffee serviert, starrt man mit der Tasse in der erhobenen Hand auf die Zeilen. Denn es wird spannend, wenn die routinierte Schriftstellerin beim Holocaustmahnmal die 30 Jahre jüngere Historikerin und Stadtführerin Annika trifft, die ihr ...
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