87 Filialen von Burger King auf der Kippe

Gewerkschaft: Kündigungen verunsichern Mitarbeiter

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München/Berlin. Nach dem Aus für den größten deutschen Lizenznehmer der Fast-Food-Kette Burger King, der Yi-Ko-Holding, stehen die betroffenen Beschäftigten vor einer ungewissen Zukunft. »Das ist natürlich jetzt eine sehr schwierige Krise für dieses Unternehmen«, sagte Guido Zeitler von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten am Mittwoch. »Wir brauchen ganz schnell Klarheit, wie es mit den einzelnen Restaurants weitergeht, damit die Beschäftigten die Klarheit haben, bei wem sie morgen, übermorgen und überübermorgen noch arbeiten«, forderte er.

Die Gewerkschaft erwarte nun, dass Burger King den Beschäftigten zur Seite stehe, erklärte Zeitler weiter. Es gebe seit gut eineinhalb Jahren Kritik an dem Franchisenehmer. Dieser habe unter anderem versucht, tarifvertragliche Standards zu senken oder zu missachten. Kranke Arbeitnehmer hätten außerdem ihr Geld teils gar nicht oder erst verspätet erhalten.

Burger King hatte am Dienstag fristlos die Verträge mit der Yi-Ko-Holding gekündigt, die bisher 89 Filialen mit 3000 Angestellten betreibt. »Mit der jetzigen Entscheidung ziehen wir einen Schlussstrich«, sagte der Deutschland-Chef der des US-amerikanischen Konzerns, Andreas Bork.

Die RTL-Sendung »Team Wallraff - Reporter Undercover« hatte über Missstände bei dem Lizenznehmer berichtet. Mehrere Filialen wurden daraufhin zeitweise geschlossen. »Nach dem Hygieneskandal im Mai hat sich zunächst vieles verbessert, doch seit dem Sommer gab es wiederholt Verstöße gegen die geschlossenen Vereinbarungen«, begründete Bork die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit. Agenturen/nd

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