Kein Entrinnen

Claus Guth inszenierte Benjamin Brittens »The turn of the Screw« in der Berliner Staatsoper

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Die Benjamin-Britten-Opern »Billy Budd«, »Die Schändung der Lucretia«, nunmehr auch »The Turn of the Screw« (»Die Drehung der Schraube«) laufen derzeit an Berliner Opernhäusern. Letztere, wie auch »Billy Budd« und die meistaufgeführte, »Peter Grimes«, handelt vom Tod eines Jungen oder eines jungen Mannes. Alle formulieren Reflexe auf erotische Grenzbereiche, ein Thema, das den homosexuellen Komponisten Benjamin Britten lebenslang beschäftigt hat, auch künstlerisch.

Die Story von »The Turn of the Screw« - Myfanwy Piper baute aus der 1898 entstandenen gleichnamigen Erzählung von Henry James ein Libretto - scheint auf den ersten Blick herzlich einfältig. Bewusstseinsströme eines Psychodramas entrollt diese Oper und potenziert jene Verdammtheit, wenn Menschen, dazu bestimmt, einander nahe zu sein und Gutes zu wollen, unausweichlich in die gegenteilige Bestimmung gedrückt werden. Der Mensch will gut sein, allein es gelingt ihm nich...


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