Der Pkw als Linienbus

In Nordhessen experimentieren drei Landkreise mit einer Einbindung privater Mitfahrangebote in den ÖPNV

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Können, wo reguläre Linienverbindungen wegfallen, Privatfahrer verlässlichen Ersatz schaffen? Ein Modellprojekt in Hessen hat noch mäßigen Erfolg - und die Taxifahrer sind nicht amüsiert.

Dass Busanbieter gerade in strukturschwachen Gebieten ihre Nahverkehrsfahrpläne ausdünnen, ist deutschlandweit verbreitete Praxis: Was sich nicht rechnet, weil zu wenige Passagiere zusteigen, steht schnell weit oben auf der Streichliste. Doch die Verantwortlichen in jenen Regionen wissen natürlich um den Teufelskreis, den sie damit fast zwangsläufig befördern: Je niedriger die Taktfrequenz der Busse an den Haltestellen, desto schneller sinken die Mitfahrerzahlen weiter - und irgendwann ist die Abwärtsspirale nicht mehr aufzuhalten. In Nordhessen ersann man deshalb 2013 ein bundesweit bisher einzigartiges Modell, um die Mobilität auf dem Land nicht weiter einschränken zu müssen: Wenn der Bus nicht fährt, kommt eben ein Auto. Das Besondere daran ist jedoch, dass es sich um private Fahrzeuge handelt, die hier Teil des Busfahrplans werden - und zwar ganz verbindlich und damit auch verlässlich.

»Mobilfalt« nennt sich dieses Pilotprojekt, da...


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