Schwuler türkischer Schiedsrichter erhält Respektpreis gegen Homophobie

Halil Dincdag verklagt türkischen Fußballverband / TFF hatte ihn nach Outing ausgeschlossen

Eigentlich will der 38-jährige nur Normalität und wieder offiziell als Schiedsrichter pfeifen. Weil er schwul ist, lässt ihn der türkische Verband nicht. Dincdag hat den Verband deshalb verklagt - und damit ein Zeichen gesetzt.

Berlin. Er hat keine Angst, sagt Halil Dincdag. »Nicht mehr. Schlimmer kann es ja nicht werden.« Dincdag ist Türke, er ist schwul, er ist Schiedsrichter. Und er wurde aus dem Türkischen Fußballverband (TFF) ausgeschlossen. Deshalb verklagt Dincdag den Verband auf Schmerzensgeld und Schadenersatz. Und er will wieder offizieller Schiedsrichter sein dürfen.

Dincdag ist ein kleiner Mann mit einem ordentlichen Bart, einer schlichten schwarzen Brille und schmalen Schultern. »Ich denke, dass ich gewinne. Und dann wird es für alle leichter«, sagt der 38-Jährige und setzt sich aufrecht hin. »Dafür kämpfe ich bis zu meinem letzten Atemzug.« In den letzten Tagen ist er deshalb wieder durch Deutschland gereist und hat seine Geschichte erzählt, die vor fünf Jahren begann. Am 27. November bekommt sie ein neues Kapitel, wenn der 14. Verhandlungstag ansteht.

Drei Tage vorher hatte Dincdag Grund zur Freude: Berlins Regierender Bürgermeis...


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