Die tiefen Wunden im Herzen von Homs

Besuch einer Stadt, die vom Syrienkrieg in besonderer Weise getroffen ist

  • Karin Leukefeld, Homs
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Im Sommer 2011 gingen Tausende Menschen in der drittgrößten Stadt Syriens auf die Straßen, um gegen die Regierung zu protestieren. Drei Jahre danach ist Homs schwer vom Krieg gezeichnet.

Der Gouverneur von Homs, Talal al-Barazi, ist wieder in seinen alten Amtssitz eingezogen. Im Sommer hatte er das große Gebäude außerhalb der Stadt verlassen, in dem er zwei Jahre lang die Amtsgeschäfte führte. Nun ist der große, jungenhaft wirkende Mann, dem eine Lederjacke deutlich lieber zu sein scheint als Schlips und Kragen, mit allen Büros, Sekretärinnen und Sekretären samt Fuhrpark zurück im Zentrum von Homs, am Uhrenplatz.

Talal Al-Barazi packt Konflikte mit beiden Händen an, und Konflikte gibt es in Homs jede Menge. Leider sei es schwierig, ihn zu treffen, ständig sei er unterwegs, sagt seine Mitarbeiterin freundlich. »Ich rufe Sie an, wenn sich ein Gespräch einrichten lässt.« Erst vor wenigen Tagen hatte Barazi den UN-Sondervermittler für Syrien, Staffan de Mistura empfangen und ihn durch die Stadt geführt. Der UN-Diplomat zeigte sich fassungslos: »Waren Sie in Homs?«, fragte er Journalisten später. »Haben Sie das Aus...


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