Die Wollmütze im Kopf

»Die Frau vom Meer« von Henrik Ibsen am Deutschen Theater Berlin

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Wo ist der Ozean? Nirgends. Hier geht alles nur den Bach runter. Ach ja, auf der Bühne mit dem klotzigen Zimmercontainer - einem Aquarium für alle, die auf dem Trocknen sitzen - steht noch eine Dusche: domestizierte Wassergewalt. Ellida Wangel lebt hier mit ihrem Mann, einem Arzt, und dessen zwei Töchtern aus erster Ehe. Ein Leben auf dem Festland. Natürlich unglücklich, denn Festland hat keine Balken. Alles schwankt, der Kopf am meisten: Ellida, deine Heimat ist das Meer, wie Freddy Quinn, der Dichter, einst sang. Das Meer, das ist der Seemann, den sie liebte und nicht vergessen kann. Der Traum von der ganz anderen Existenz. Vom ganz anderen Partner. Von der ganz anderen Luft. Von der ganz anderen Lust. Vom ganz anderen Sinn. Du bewegst dich jeden Tag - aber wie sehr festgefahren bist du? Du gehst die Dinge an, die zu tun sind - aber wie sehr gehen sie dich an? Du bist ein Mensch in Beziehung - aber wie viel Anziehung ist da noch? ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.