Demagogie mit dem Goldfetisch

Die Schweiz stimmt am Sonntag ab, ob sie den Franken wieder an Edelmetall binden will

  • Sabine Hunziker, Bern
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Goldinitiative will, dass die Schweizerische Nationalbank mindestens 20 Prozent ihrer Anlagen in Gold halten muss. Am 30. November wird darüber abgestimmt.

Gold spielte lange Zeit eine wichtige Rolle, doch seit 40 Jahren wurde seine Bedeutung kleiner - die Geldpolitik hat sich geändert. Nun will jedoch ein Initiativkomitee mit drei Politikern der Schweizerischen Volkspartei mit der Volksinitiative »Rettet unser Schweizer Gold« das »Volksvermögen« in der Schweiz schützen. Geträumt wird vom 19. Jahrhundert, wo Zentralbanken jederzeit Papiergeld gegen Gold tauschen konnten.

So verlangt die »Goldinitiative«, dass die Nationalbank SNB mindestens 20 Prozent ihrer Anlagen in Gold halten muss. Reserven sollen unverkäuflich sein und in der Schweiz gelagert werden. Bis jetzt sind 30 Prozent der Reserven im Ausland - die sollen zurückkommen. Dabei wird vergessen, dass die Zentralbank viele Aufgaben hat: die Wirtschaftslage stabil zu halten, Finanzstabilität oder Preisstabilität zu gewährleisten. Das Bankvermögen besteht aus Währungsreserven in Form von Fremdwährungen und Gold. Noch Ende der...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.