»Meine Träume sind zu Albträumen geworden«

Die Berliner Flüchtlingsaktivistin »Sista Mimi« ist im Alter von 36 Jahren gestorben - Ein Nachruf von Astrid Schäfers

  • Astrid Schäfers
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wer in den letzten Monaten an den Flüchtlingsprotesten in Berlin teilgenommen hat, kennt »Sista Mimi«. Die 36-jährige kenianische Rapperin war treibende Kraft der Berliner Flüchtlingsbewegung, der sie mit ihrer Kritik an der Diskriminierung, Ausgrenzung und Isolation von Geflüchteten sowie am Rassismus auf allen Ebenen eine Stimme verlieh. Am 10. Dezember ist Mimi eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht.

»Ich bin mit viel Hoffnung nach Deutschland gekommen. Aber meine Träume sind zu Albträumen geworden, « erzählt Mimi in einem Videointerview von Katharina Koch und Gregor Husemann von der Bewegung NUR im Haus der 28-Türen am Oranienplatz.

Sie sei krank gewesen, aber die Enttäuschung über die Art und Weise, wie sie in Deutschland behandelt worden sei, habe zu ihrem frühen Tod beigetragen, meint der Flüchtlingsaktivist Bruno. Zahlreiche Male wurde Mimi bei Demonstrationen verhaftet, das letzte Mal vor einem Monat. Wie sie erzählte, wurde sie dabei von der Polizei geschlagen. Zu diesem Zeitpunkt war die Flüchtlingsaktivistin bereits sehr geschwächt. Obwohl sie zahlreiche Angebote für Wohnmöglichkeiten bekam, lebte sie bis kurz vor ihrem Tod in der Schule, in der sie sich zu Hause fühlte und gab den Kampf für die Rechte von Geflüchteten nicht auf.

Als die Kenianerin 2013 aus ihrer Wohnung in der Reichenberger Straße zwangsger...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.