Hexenjagd auf türkische Medien

Erdogan rächt sich für Korruptionsvorwürfe gegen seine Minister und seinen Sohn

Politiker mehrerer EU-Länder, darunter Deutschland, haben die Verhaftungswelle in der Türkei vom Sonntag angeprangert. Auch aus den USA kam Kritik, die aber deutlich milder formuliert war.

Fast auf den Tag genau ein Jahr, nachdem Korruptionsvorwürfe gegen den damaligen Ministerpräsidenten und jetzigen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und einige seiner Minister aufgetaucht sind, hat der Erste Mann der Türkei nun mit Hilfe der Justiz zum Gegenschlag angesetzt. Am Sonntag ließ er gegen 27 Journalisten und fünf hohe Polizeibeamte Haftbefehle ausstellen.

Schon Tage vorher waren Gerüchte aufgetaucht, dass um den Jahrestag der Antikorruptionskampagne vom 17. Dezember 2013 zahlreiche Festnahmen zu erwarten seien. Über Twitter versorgt ein Unbekannter unter dem Namen Fuat Avni die türkische Öffentlichkeit regelmäßig und einigermaßen zuverlässig mit Informationen über bevorstehende politische Razzien. Letzte Woche gab er bekannt, es stünde die Festnahme von 400 Personen, darunter 150 Journalisten, bevor. Darauf gab es Demonstrationen, und der Kurs der Türkischen Lira brach ein. Später twitterte Fuat Avni, die Operat...


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