Irrsinn als Gesetzvorlage

Bundesregierung stellt die Weichen für eine veränderte Gesundheitsversorgung

Ein Gesetzentwurf aus dem Bundeskabinett soll die medizinische Versorgung verbessern. Das suggeriert bereits der Name. Fachkundige zweifeln indes den Sinn des Versorgungsstärkungsgesetzes an.

CDU/CSU und SPD wollen neue Regelungen in der ambulanten medizinischen Versorgung verabschieden. Ihr Entwurf soll anschließend im Bundestag diskutiert werden. Eines seiner Kernstücke ist es, Mediziner besser zu verteilen, damit nicht an einigen Stellen zu viele Praxen existieren und an anderen - besonders auf dem Land - Ärzte fehlen. Kassenärztliche Vereinigungen (KV) in Regionen mit einer Überzahl an Praxen sollen daher frei werdende Arztsitze aufkaufen und schließen. Ärzte würden so gezwungen, in unterversorgte Regionen zu gehen, hofft der Gesetzgeber. Vor allem an diesem Punkt gibt es heftige Kritik.

»Die Idee ist vollkommener Irrsinn«, erklärte der brandenburgische KV-Vorstandsvorsitzende Hans-Joachim Helming am Montag. Man habe hier schon heute die geringste Ärztedichte bundesweit. Die Konsequenz aus dem Gesetzesvorhaben wäre die Schließung von mehr als 400 Arztpraxen. Zudem würden die Menschen immer älter und es gebe im ...


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