Garagenbau auf dem Olymp

»Von wegen blauäugig!« Acht Schauspielerinnen im Gespräch

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Sie sind Mädchen und Megären. Mägde und Mondäne. Mütter und Mätressen. Hexen und Heilige und Huren. Feinste und Furien. Grazien und Großmütter. Sie fauchen und hauchen. Sie schultern die Welt, aber schmal und zart müssen diese Schultern sein, denn: Es soll Schönheit obsiegen - beim Leiden. Frauen. Schauspielerinnen. Der Beruf, die Berufung: Hingabe an die Reiz-Gestalten der Bühne - in Hülle und Fülle. Luise, Ophelia, Gretchen, Iphigenie, Minna, Penthesilea, Johanna, Lulu, Emilia, Stella, Nora, Hedda, ja, welch eine Fülle in sanfter oder schaurig-naiver oder kämpferischer oder verführerischer oder schutzlos-neugieriger Hülle.

Dann aber, eines unschönen Tages, offenbart die Weltdramatik eine Mittellage, in der sich für Frauen eine gewisse Leere ausbreitet: jäher Rollenmangel plötzlich. Stillstand zwischen Jugend und einer erst spät wieder möglichen Chance auf Großrollen. Viel Geduldszeit zwischen dem beglückenden Kindfrauen-Spie...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.