Nicht ankommen dürfen

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Sie fliehen vor Krieg, Verfolgung und Armut. Aber ankommen lässt man sie in Deutschland nicht: die nur »Geduldeten«. Die Fotografin Stefanie Schulz hat im Saarland Menschen 
getroffen, die als »ausreisepflichtige Ausländer« eingestuft werden, deren Abschiebung in 
angeblich sichere Drittstaaten aber vorübergehend ausgesetzt ist.

Die Fotografin

Dass mitten unter uns Personen im Bus sitzen oder an der Supermarktkasse stehen, die hier offiziell nicht wohnen dürfen und schon morgen außer Landes gebracht werden können, und dass wir von diesem Leben nichts wissen, das, sagt Stefanie Zofia Schulz, finde sie verstörend.
Im gewissen Sinne ist sie selbst Betroffene, flohen ihre Eltern doch 1987, kurz vor der Geburt ihrer Tochter, aus Polen nach Deutschland. In einem Spätaussiedlerheim in Baden-Württemberg verbrachte sie ihr erstes Lebensjahr. Das Interesse an der Thematik ist geblieben. Als sie vor Jahren einen ausländischen Bekannten begleitete, der seinen Asylantrag stellen wollte, sah sie zum ersten Mal die Landesaufnahmestelle im saarländischen Lebach. Über ein Jahr hat sie anschließend deren Bewohner begleitet und tausende Fotos gemacht. Daraus ist ihre Abschlussarbeit an der Ostkreuzschule für Fotografie entstanden, die sie 2013 abschloss. Für »Duldung« erhielt sie im selben Jahr den Ersten Preis des Studierendenwettbewerbs des Bundesministeriums des Innern. Stefanie Schulz lebt und arbeitet als freie Fotografin in Berlin und im Saarland.

Mehr über sie im Internet unter: www.schulzstefanie.de

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