Gottschalk und die Leichenfledderer

Das Fernsehjahr 2014 war mal schön, mal schlimm, also immerhin abwechslungsreich. Ein vorausschauender Rückblick

Der Mensch an sich mag Happy Ends. Vor die Wahl gestellt, erst die gute oder die schlechte Nachricht zu hören, entscheidet er sich daher stets für letztere, um sie durch erstere hernach zu lindern. Auch das Fernsehen funktioniert so. Oder gab’s 2014 eine messbare Anzahl Filme ohne seligen Ausgang? Eben! Wer das TV-Jahr resümieren will, tut also gut daran, mit den schlechten News zu beginnen, damit also, was das Medium unerträglich macht und nicht für Um-, sondern Abschaltimpulse sorgt.

Genau das dürfte passiert sein, als das ZDF zum Auftakt Sascha Hehn auf die »Traumschiff«-Brücke beorderte und Josefine Preuß als »Pilgerin« in eine öffentlich-rechtliche Kopie der kommerziellen »Wanderhure«. Als Gebührenzahler dachten da viele, schlimmer könne es nicht kommen. Doch es kam schlimmer, viel schlimmer. »Inspector Jury« belegte an gleicher Stelle, wie viele Klischees in einen einzigen Serienpiloten passen. Im April machte die ARD Da...


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