Vera Lengsfeld, Andersdenkende

Wegen einer Aktion für die in der DDR-Verfassung verankerte 
Meinungsfreiheit wurde sie abgeschoben. Ein Treffen in einem Café 
in Berlin-Pankow

  • Sarah Liebigt
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Ich würde alles genauso wieder machen.« Berufsverbot Anfang der 1980er Jahre, Ausschluss aus der Partei 1983, Mitbegründerin der Kirche von Unten 1987. Im Januar 1988 wird sie auf dem Weg zur Luxemburg-Liebknecht-Demonstration verhaftet, es folgt die Abschiebung nach England. Am 9. November 1989 kehrt Vera Lengsfeld zurück nach Deutschland, erlebt den Mauerfall abends am Grenzübergang auf der Bornholmer Straße in Berlin.

Ich treffe Vera Lengsfeld in einem kleinen Café in Berlin-Pankow. Seit rund 34 Jahren lebt sie in dem Bezirk, mit einer Unterbrechung. Bis gestern war sie unterwegs auf Lesereise, um ihr Buch »1989. Tagebuch der friedlichen Revolution« zu bewerben. Bis sie diesen Satz sagt, dass sie alles wieder so machen würde, haben wir über die Vorwendejahre gesprochen, über ihren beruflichen Weg und ihre Verhaftung im Januar 1988.

Vera Lengsfeld, geboren im thüringischen Sondershausen, begann 1972, an der Berliner Hu...


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