Die offenen Fragen des 11. September

Hinter der Freiheitsstatue, wo einst die Twin-Towers standen, lichtet sich noch immer kein Nebel. Vor genau einem Vierteljahr, am 11. September 2001, zerstörten Terroristen mit Hilfe regulärer Passagiermaschinen die beiden Türme des New Yorker World Trade Centers sowie einen Flügel des Pentagons in Washington. Eine vierte Terror-Boeing stürzte bei Stony Creek in Pennsylvania ab. Die USA kündigten umgehend Gegenschläge an. Seit zwei Monaten zerbomben sie Afghanistan, weil da der angebliche Drahtzieher des Bösen, der Saudi Osama bin Laden, seine Basis hat. Er war einst Bündnispartner der CIA. Nun jedoch sind auf seinen Kopf 25 Millionen US-Dollar ausgesetzt. Zweifel an seiner Täterschaft sind nicht opportun, obwohl die Beweise und Indizien gegen ihn und sein Terrornetz derzeit noch vor keinem Gericht bestehen könnten.

Alle Hinweise deuten in Richtung Osama bin Laden, sagte Orrin Hatch, dienstältester Republikaner in der Justizausschuss des US-Senats zu einem Zeitpunkt, als die zusammengefallenen Twin-Towers noch qualmten. »Absolut starke und unwiderlegbare Beweise« las Großbritanniens Premier Tony Blair aus dem 31-seitigen Akt, den er als bester Angriffspartner von den USA erhalten hatte. Auch für NATO-Generalsekretär Lord Robertson waren es »klare und zwingende Beweise«, weshalb jeder darauf wartete, dass die von US-Außenminister Collin Powell versprochene »überzeugende Anklage...der Welt und dem amerikanischen Volk« umgehend zur Kenntnis gebracht werde. Die blieb bis heute aus, dafür, behaupteten US-Regierungsvertreter, seien bei den Ermittlungen keine Informationen aufgetaucht, die »nahe legen«, dass bin Laden nicht an den Attentaten beteiligt war. Das mag stimmen, nur scheinen die Beweise - einschließlich des dieser Tage »entdeckten« Videos über...

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