Meschen und Kapital

Im Kino: »Die süße Gier« von Paolo Virzì

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Gier spielt eine zentrale Rolle in dieser italienischen Adaption eines Romans von US-Autor Stephen Amidon. Opportunismus, kühles Kalkül und gnadenlose Rücksichtslosigkeit herrschen in einer Gesellschaft von Aufsteigern, Zockern, Bauernfängern und Kriegsgewinnlern. Wobei es zu unterscheiden gilt (aber dann auch wieder nicht allzu sehr) zwischen denjenigen, denen der Aufstieg absehbar ohnehin nie gelingen wird, und denen, die inzwischen nicht mehr vorrangig das eigene Geld, sondern das Vermögen der anderen mit ihren riskanten Geschäften verspielen. Und damit am Ende auch noch reüssieren.

2004, als Amidons Roman »Human Capital« erschien, wurde »Humankapital« in Deutschland gerade zum Unwort des Jahres gewählt. Film und Buch gebrauchen den Begriff in seinem versicherungstechnischen Sinn, als die bezifferbare Summe dessen, was ein Mensch wert ist, beurteilt nach seinem individuellen Ausbildungs- und Verschleißzustand, der Dichte und Qu...


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