Das andere Dresden

Zu einer Kundgebung für Weltoffenheit kamen am Wochenende doppelt so viele Menschen wie zu Pegida

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Erst nach elf islamfeindlichen Aufmärschen reagierte die Stadtspitze. Zehntausende Bürger folgten dem Aufruf für ein Zeichen der Toleranz. Reichlich spät.

Das Banner war nicht zu übersehen, der sarkastische Unterton nicht zu überhören: »Schön, dass ihr auch schon da seid!«, stand auf dem Banner. Es ragte aus der Menschenmenge, die sich am Samstag rund um die Frauenkirche in Dresden versammelt hatte. Mengen von Menschen finden sich in Sachsens Landeshauptstadt seit Wochen zusammen; die Initiative »Pegida« schaffte es zuletzt, rund 18 000 Anhänger mit islamfeindlichen Thesen zu mobilisieren. Die montäglichen Demos erregen weltweit Aufmerksamkeit. Vor der nun schon zwölften dieser Veranstaltungen wollten Stadtspitze und Landesregierung ein gegenteiliges Signal senden - was als gelungen gelten kann. Dem Motto »Für Weltoffenheit, für Mitmenschlichkeit, für Dresden« folgten nach Schätzung der Veranstalter 35 000 Bürger - doppelt so viele, wie Pegida zuletzt auf die Straße brachte.

Die Kundgebung sollte ein anderes Bild von Dresden zeichnen als das, welches sich dank Pegida verbreitet....


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