Die »westliche Welt« und der deutsche Verlegerverband

Arno Klönne über einen Aufruf von Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)

Es ist richtig, Solidarität mit den Mitarbeitern von »Charlie Hebdo« zu zeigen, die auf hochriskante Weise Pressefreiheit für sich in Anspruch nahmen. Ein genauer Blick auf die Argumentation ist aber ratsam.

Auf das mörderische Attentat gegen »Charlie Hebdo« reagierend, hat Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger und Herausgeber der »Kölnischen Rundschau« dazu aufgerufen, sich gegen die Bedrohung der Meinungsfreiheit zu wehren. Sein Appell ist von vielen Tageszeitungen in der Bundesrepublik im Wortlaut übernommen worden. Selbstverständlich ist der Absicht zuzustimmen, Solidarität zu zeigen mit den Opfern, den Mitatbeitern eines Satiremagazins, das auf hochriskante Weise Pressefreiheit für sich in Anspruch genommen hat.

Näheres Hinschauen aber auf die Argumentation, mit der ein Repräsentant deutscher Medieneigentümer seinen Aufruf zur »Wehrhaftigkeit« ausstattet, ist anzuraten. Seine Kernaussage ist politgeographischer Natur: Das Attentat in Paris, schreibt er, habe der »westlichen Welt« gegolten, deren »Grundlagen und Werten«. Es mag sei...


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