Konzernchefs trafen Kombinatsdirektoren

Das erste deutsch-deutsche Unternehmertreffen 1990 sorgte für Hoffnung, der rasch die Ernüchterung folgte

  • Klaus Gebauer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im Wendejahr 1990 würgte die Bonner Politik Kooperationsversuche von Unternehmen aus der DDR und der Bundesrepublik sowie Ansätze eines neuen sozial-ökologischen Wirtschaftsmodells ab.

Am 13. Januar 1990 trafen sich im neu gebildeten Institut für Unternehmensführung in Berlin-Rahnsdorf erstmals Wirtschaftskapitäne beider deutscher Staaten zum Meinungsaustausch. In der für die DDR-Wirtschaft kritischen Zeit ging es um tragfähige Wirtschaftsbeziehungen, vor allem um eine Kooperation zwischen DDR-Kombinaten und westdeutschen Industriekonzernen.

Verabredet war das Treffen zwischen DDR-Ministerpräsident Hans Modrow und Bundeskanzler Helmut Kohl. Letzterer hatte Ende November 1989 im Bundestag den DDR-Vorschlag zur Bildung einer Vertragsgemeinschaft zwischen beiden Staaten ausdrücklich begrüßt. Mitte Januar lagen in Berlin und Bonn Entwürfe vor, die sich in vielen Punkten ähnelten und einen kurzfristigen Abschluss erwarten ließen. Das Treffen in Rahnsdorf sollte die wirtschaftliche Ausgestaltung der Vertragsgemeinschaft vorbereiten.

Rund 70 Wirtschaftslenker und Politiker aus beiden deutschen Staaten kamen zusammen. Darunte...


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