Pegida demonstriert zu zweit vor der Presse

Auf ihrem ersten Medienauftritt erhoben die Sprecher einen bundesweiten Führungsanspruch

  • Michael Bartsch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Den Tag, an dem wegen angeblicher islamistischer Terrorgefahr alle Kundgebungen in Dresden verboten wurden, nutzte Pegida zum ersten Presseauftritt - in der Landeszentrale für Politische Bildung.

Noch am Montagmorgen gab es Irritationen, ob die erste Pressekonferenz der Dresdner Pegida wirklich in den Räumen der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung stattfinden werde. Rückendeckung für die Ortswahl kam beispielsweise von CDU-Kuratoriumsmitglied Lars Rohwer, während die Heinrich-Böll-Stiftung heftige Kritik übte. Direktor Frank Richter werde zum «Moderator ohne Haltung», erklärte der sächsische Geschäftsführer Stefan Schönfelder. Zwei Mal bereits hatte Richter Veranstaltungen organisiert, auf denen auch Pegida-Sympathisanten ihr Herz ausschütten konnten.

Frank Richter bemühte sich um Verständnis. Dies sei keine Veranstaltung der Landeszentrale, Pegida sei Gast und habe um die Gelegenheit nachgesucht, weil sich kein öffentlicher Raum fand. «Wenn ein elementarer Bestandteil des demokratischen Diskurses gestört ist, dann ist die Politische Bildung gehalten, zu vermitteln und zu moderieren», rechtfertigte er die...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.