Wirtschaftskrise oder Konjunkturprogramm?

Ökonomen schätzen die möglichen Folgen des Ölpreisverfalls äußerst unterschiedlich ein

  • Thomas Trares
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Rohöl ist immer billiger zu haben. Doch die Gründe für den Preisrückgang sind umstritten - und ebenso die Auswirkungen.

Der Ölpreis befindet sich in freiem Fall. In der vergangenen Woche sank die Notierung für die Nordseesorte Brent erstmals seit fünfeinhalb Jahren unter die Marke von 50 Dollar pro Barrel. Der Rückgang gegenüber Juni 2014 beträgt fast 60 Prozent. Der Chef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Wagit Alekperow, erklärte vergangenen Freitag, der Ölpreis könne vorübergehend gar auf 25 Dollar pro Barrel fallen. Einen ähnlich steilen Absturz gab es bislang nur im Jahr 2009. Während man damals noch den Preisverfall mit dem Ausbruch der Finanzkrise erklären konnte, gibt heute das Ausmaß der Talfahrt Rätsel auf.

Uneinig ist man sich allein schon darin, ob der Preisverfall positiv oder negativ zu werten sei. »Die stimulierende Wirkung, die von niedrigen Energiepreisen ausgeht, ist ja fast ein kleines Konjunkturprogramm«, sagte etwa Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. An den Zapfsäulen wird das Benzin billiger, Hausbesitzer und Mieter profiti...


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