Mia san Gier

Der FC Bayern hat hierzulande fast schon ein Mutter-Teresa-Image, weil sein Ex-Manager sich so rührend um ehemalige Spieler kümmerte. Nun zeigte er in Riad ein ganz anderes Gesicht – und das nicht zum ersten Mal.

Vorletzte Woche hat der Westdeutsche Rundfunk ein interessantes Feature gezeigt: »Sport inside extra – WM-Sieg unter Folter«. Es zeigt, wie der Fußball sich 1978 von der argentinischen Militär-Junta einspannen ließ. Damals trugen die führenden Fußballnationen lustig ein WM-Turnier aus, während die Schergen von General Jorge Rafael Videla folterten, vergewaltigten und mordeten.

Da ist es schon erstaunlich, dass 37 Jahre später das denkbar naive Argument immer noch Konjunktur hat, wonach Fußball und Politik nichts miteinander zu tun hätten. Vielhundertfach ist es dieser Tage in den Kommentarspalten zu lesen, wenn es um die Reise des FC Bayern München nach Riad geht, wo man am Samstag mit 4:1 gegen den saudi-arabischen Rekordmeister Al-Hilal gewann. Fußball ist Fußball – da geht es um Tore und Ergebnisse, also völlig unverfängliche Dinge, soll das heißen. Die Politik habe sich dann – bitte schön – um die Moral zu kümmern. Beide B...


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