Umgekehrtes Kräfteverhältnis

Leipzig ist nicht weit von Dresden entfernt, doch in Sachen Protest liegt derzeit eine Welt zwischen beiden Städten

  • Jennifer Stange, Leipzig
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Legida hat am Mittwoch in Leipzig seine eigenen Ziele verfehlt. 60 000 Teilnehmer hatte der rechtsradikale Pegida-Ableger angekündigt, weit weniger waren gekommen.

Das »Volk« wollte demonstrieren, die Bevölkerung wollte das verhindern. Seit Mittag wurde im Leipziger Zentrum eine Festung aus Polizeigittern und Polizeiwagen rund um die Legida-Route gebaut und durch Straßensperren der Polizei weiträumig abgesichert, 4000 Beamte waren im Einsatz. Viel Zeit hatte sich die Stadt bei den Auflagen für die Route gelassen und entschieden: Eine ganze Runde um den Innenstadtring durfte Legida nicht laufen. Aufgrund einer »massiven Gefährdungslage«, »Vielzahl von Versammlungen« und der Belastungen für den öffentlichen Nahverkehr, hieß es. Nach Schätzungen des »nd« waren es am Mittwochabend dann gerade mal 5000 bis maximal 7000 Legida-Anhänger, die Polizei sprach von 15 000. Die großspurig von den Organisatoren angekündigten 60 000 kamen jedenfalls nicht.

Die Mischung aus Nazis, Hooligans, Reichsbürgern, Verschwörungstheoretikern und sogenannten Normalbürgern schwang Deutschlandfahnen und trug Plakate...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.