Notstand am Baikalsee

Der »Fürst der Seen« schrumpft Jahr für Jahr. Es drohen schwere ökologische Schäden

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Russische Umweltschützer schlagen Alarm. Der Klimawandel und der Einfluss des Menschen lassen den Baikalsee schrumpfen.

Es war Präsident Wladimir Putin, der den Trassenverlauf der neuen Ölleitung nach China in letzter Minute korrigierte. Allerdings erst, nachdem Proteste russischer Umweltschützer auch im westlichen Ausland schlafende Hunde unsanft geweckt hatten. Denn ursprünglich sollte die Pipeline über das Einzugsgebiet des Baikalsees verlegt werden. Er ist mit einer Tiefe von 1642 Metern der größte Süßwassersee der Erde und Heimat von 1500 Tier- und 1000 Pflanzenarten, die nur dort vorkommen, darunter die Baikalrobbe. Der See ist seit 1996 UNESCO-Weltnaturerbe.

Nun ist der »Fürst der Seen« - so die wörtliche Übersetzung des Namens - erneut bedroht. Diesmal durch Schrumpfung. Denn seit längerem sinkt der Wasserspiegel, des Sees, der sich seit seiner Entstehung vor mehr als 25 Millionen Jahren stetig vertiefte, um bis zu 40 Zentimeter pro Jahr. Mittwoch fiel der Pegelstand erstmals seit 60 Jahren unter die kritische Marke von 456 Me...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.