Putin wird in Auschwitz fehlen

Russland wirft Polen Geschichtsklitterung vor

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Einer wird fehlen am Dienstag beim Gedenken an die Befreiung von Auschwitz vor genau 70 Jahren: Russlands Präsident Wladimir Putin.

Moskau hatte eine offizielle Einladung aus Polen erwartet, wie zum 65. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Doch schon damals überschatteten die Nachbeben des Krieges mit Georgien im August 2008 die Gedenkfeier. Zum 70. Jahrestag drohten Differenzen wegen der Ukraine-Krise sogar einen handfesten Eklat heraufzubeschwören. Das Internationale Auschwitz-Komitee hatte daher schon 2014 beschlossen, das Gedenken an die Opfer und Überlebenden in den Mittelpunkt zu stellen. Die polnische Regierung wiederum nahm Abstand von einer offiziellen Einladung an Putin, weil sie Wähler nicht vergrämen wolle, wie russische Medien - kritische und linientreue - vermuten.

Mit wahltaktischem Kalkül erklären sie auch die jüngsten Auslassungen von Polens Außenminister Grzegorz Schetyna, die seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow nach dessen eigenen Worten »die Sprache verschlugen«. In einem von der »Rossijskaja Gaseta« - dem Amtsblatt der...


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