Alois Brunner und der BND

Bundesregierung kann den Tod des Judenmörders nicht bestätigen - und auch nicht seine Geheimdienstnähe

Jüngst teilte das Simon-Wiesenthal-Center in Jerusalem mit: Der weltweit gesuchte Organisator der NS-Judenvernichtung Alois Brunner ist 2009 gestorben. Nicht einmal das bestätigt der BND.

»Der Bundesregierung liegt keine offizielle Bestätigung des Todes von Alois Brunner vor.« Die Bundesregierung weist zurecht darauf hin, dass es über das Ableben von Brunner, der als rechte Hand von Adolf Eichmann für die Verdrängung, Entrechtung, Vertreibung, Deportation der Juden und letztlich auch für die Ermordung von 130 000 Menschen verantwortlich gemacht wird, schon zahlreiche Gerüchte gab. Bestätigen will man nicht einmal, dass die Hinweise auf Brunners »jüngste« Todesmeldung von einem ehemaligen deutschen Nahostagenten oder einem Ex-BKA-Mann stammt.

Offenbar haben die deutschen Behörden »auch jetzt keine besonderen Anstrengungen unternommen, um Fakten zu dem international gesuchten Massenmörder zu ermitteln«, erklärt Jan Korte nach Erhalt der Antworten auf eine entsprechende Anfrage. Der Vizechef der Linksfraktion, der sich kontinuierlich nach dem Stand der BND-Geschichtsaufarbeitung erkundigt, nimmt zur Kenntnis, dass der aus d...


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