Schweigespirale der Kirchen

Missbrauchsopfer kritisieren fehlende Aufarbeitung und Wiedergutmachung

Seit Jahren wird sexueller Missbrauch in kirchlichen, staatlichen und privaten Einrichtungen offengelegt. Doch es wird weiterhin vertuscht und die Täter können zuweilen die Regeln aufstellen.

Es ist, als seien bis heute keine wesentlichen Fortschritte gemacht worden. Obwohl es einen riesigen Presserummel gab, runde und eckige Tische, das römisch-katholische Angebot von sogenannten Anerkennungszahlungen für die Opfer, Proteste sowie Austrittswellen in den Kirchen bis hin zur Einrichtung der Stelle eines Bundesbeauftragten für Fragen des sexuellen Kindermissbrauchs. Doch nach immerhin schon fünf Jahren seit Bekanntwerden der Übergriffe im Berliner Canisius-Kolleg scheinen die wesentlichen Aufgaben der Aufarbeitung und Wiedergutmachung immer noch nicht geleistet zu sein.

Das jedenfalls meint Matthias Katsch, eines der Opfer, der es gewagt hatte, vor fünf Jahren an die Öffentlichkeit zu gehen. Dies tat er damals noch anonym. Am Montagmorgen tritt er nun unter seinem bürgerlichen Namen vor die Berliner Bundespressekonferenz. »Unsere Forderungen des Eckigen Tisches von 2010 wurden auch nicht im Ansatz erreicht. Es gab we...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.