Florett statt Vorschlaghammer

Was hat die USA bewegt, sich mit der »Castro-Diktatur« einzulassen? Günter Pohl versucht Antworten zu finden

»Ende der Eiszeit«, »Schlusskapitel im Kalten Krieg«, »Normalisierung der Beziehungen«, »Beendigung der Blockade« - mit diesen Worten überschrieben internationale Medien Berichte über Ansprachen von Raúl Castro und Barack Obama am 17. Dezember. Darin kündigten beide Staatschefs den Beginn einer neuen Ära zwischen den beiden Ländern an. Wie üblich wurde in den Medien die US-amerikanische Blockade gegen Kuba vielfach zu einem »Embargo« umgedeutet. Und während die bürgerliche Presse den Austausch von »drei kubanischen Spionen« gegen einen (gewiss unschuldigen) US-Bürger erwähnte, stand in linken Publikationen die Freude über die gerechtfertigte Freilassung der letzten drei in den USA Verbliebenen der »Miami 5« im Vordergrund.

Viele Debatten und einen Monat später, in dem sich viel Karibikwasser zwischen Florida und Matanzas erwärmt und wieder abgekühlt hatte, begannen in Havanna die Gespräche zwischen Kuba und den Vereinigten Sta...


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