Wasserschlacht statt Wasserfest am Mekong

Große Staudämme, die zwischen der Quelle in China und dem Unterlauf in Kambodscha geplant sind, bedrohen die Artenvielfalt im größten Strom Südostasiens. Von Michael Lenz

Zum ersten Mal seit dem tragischen Tod von 353 Menschen durch eine Massenpanik im Jahr 2010 fand im vergangenen November in Phnom Penh wieder das Wasserfest statt. Seit Jahrhunderten ist Bon Om Touk das wichtigste Fest der Kambodschaner, zu dem jedes Jahr im November Millionen Menschen in die Hauptstadt kommen. Mit religiösen Zeremonien und einem dreitägigen Bootsrennen wird ein Naturereignis gefeiert, dem Kambodscha seine Lebensgrundlage verdankt: die Umkehr der Fließrichtung des Tonle Sap, der in Phnom Penh in den Mekong mündet.

Kurz gesagt steigt in schöner Regelmäßigkeit während der Schneeschmelze im Himalaya und der Regenzeit der Pegel der beiden Flüsse kräftig an. Der Wasserdruck des mächtigen Mekong wird so immens, dass er in den Tonle Sap drückt. Infolgedessen steigt der Pegel des Tonle Sap Fluss und des Tonle Sap Sees - der schon zu normalen Zeiten der größte Süßwassersee Südostasiens ist - weiter an. Weite Teile Kamb...


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