Neue Runde im Poker um Griechenland

Jörg Goldberg über die Folgen der griechischen Sparprogramme und Versuche der Europäischen Union, die neue Regierung in Athen zu erpressen

  • Jörg Goldberg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die am Donnerstag von der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossene Beendigung der Käufe griechischer Anleihen eröffnet eine neue Runde im Poker um die Richtung der Wirtschaftspolitik in Griechenland und der Europäischen Union. Die Regierung von Alexis Tsipras soll gezwungen werden, die gescheiterte Sparpolitik um jeden Preis weiterzuführen.

Doch bevor Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Hellas beschuldigte, Vereinbarungen nicht einzuhalten, hätte er sich vielleicht das 2010 mit der Troika - bestehend aus EZB, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Kommission - vereinbarte Reformprogramm noch mal ansehen sollen. Schon die Evaluierung des Programms durch den IWF vor etwa zwei Jahren hatte gezeigt, dass die wichtigsten Ziele verfehlt wurden: Der Wirtschaftseinbruch ist fünfmal so tief wie vorgesehen (minus 25 statt minus fünf Prozent), die Arbeitslosigkeit fällt fast doppelt so hoch wie geplant aus (28 s...


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