Geplantes Massaker in Kairo

Ultras und Polizei geben sich gegenseitig die Schuld am Tod von mindestens 20 Fußballfans

In Ägypten sind Zusammenstöße zwischen Fußballfans und Polizei immer auch ein Ausdruck der Lage des Landes. Zwei Jahre lang konnten die Ultras unterdrückt werden - nun sind sie mit Krawall zurück.

Die Weißen Ritter haben ihre Seiten im Internet schwarz gefärbt. »White Knights« - so nennen sich die Ultras des ägyptischen Fußballklubs Zamalek SC. Seit Sonntagabend trauern sie. Mindestens 20 Fans kamen nach offiziellen Angaben bei Ausschreitungen rund um ein Zamalek-Spiel im Osten der Hauptstadt Kairo ums Leben, Medien berichten gar von 30 Toten. Die Ultras schreiben auf ihrer Facebook-Seite von »Mord unter Vorsatz« - die Polizei habe das Massaker an den Fans geplant.

Vor dem geladenen Stadtderby zwischen Zamalek und dem ENPPI Sporting Club - beide stehen in der ersten Liga auf Tabellenplatz eins und zwei - hatten nach Angaben des Innenministeriums Tausende Zamalek-Fans versucht, ohne Eintrittskarten das Stadion zu stürmen. Fans hingegen berichten im ägyptischen Fernsehen unter Tränen, sie seien direkt bei der Ankunft mit Gummigeschossen und Tränengas begrüßt worden. Von den Behörden heißt es, die Ultras hätten ein Polizei...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.