Zu den Partisanen! Die es nicht gibt
Wild, wund - ein großer deutscher Dichter: Thomas Brasch wäre an diesem Donnerstag siebzig geworden
Es ist eine literarische Kostbarkeit, ein kulturpolitisches Dokument: das »Poesiealbum 89« des Verlages Neues Leben, Berlin 1975. Der Herausgeber war Bernd Jentzsch, der Autor Thomas Brasch, der Illustrator Einar Schleef. Das Titelblatt: ein vorsichtshalber gesichtslos gebliebener oder zur Gesichtslosigkeit erzogener junger Mann in Jeans (nur die Bartstoppeln treiben weiter, wie eine Graswurzelrevolution), die Hände hat er in den Hosentaschen, unter den Jeans gleich die Anatomie: offene Brust, offenes Herz - die Angriffsflächen also klar. Rundum ein verwirrender Schilderwald: lauter Verbote, kleine NVA-Signalposten mit ihren gelb-roten Flaggen eingestreut.
Die Grafik liest sich wie das surreal verschlüsselte Porträt einer DDR-Jugend zwischen Anpassung und Aufbruch. In klug gezirkelter Sklavensprache spricht Eckart Krumbholz einleitend davon, Brasch habe einen gewissen Hang zur Maßlosigkeit, »hier wird Brot nicht mit dem Messer...
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