Getrübte Feierstimmung
Kosovo-Geburtstag stand im Zeichen des Exodus
Der Aderlass aus Kosovo ist in den letzten Tagen spürbar versiegt. Doch beim siebten Geburtstag des Staatenneulings machte sich nur gedämpfte Freude breit.
Dumpf dröhnten über den Mutter-Teresa-Boulevard in Pristina die Trommeln. Zum siebten Jahrestag von Kosovos Unabhängigkeit ringelten sich am Mittwoch pflichtschuldig ausgelassen die Trachtengruppen. Doch obwohl wie jedes Jahr Tausende durch das mit den Landesfahnen dekorierte Zentrum von Kosovos Hauptstadt flanierten, war die Stimmung bei der Geburtstagsfeier in diesem Jahr eher zurückhaltend.
Der Unabhängigkeitstag müsse gefeiert werden, denn für die angestrebte Selbstständigkeit habe Kosovo »viel Blut bezahlt«, begründete ein Familienvater im heimischen Fernsehen sein Kommen. Doch die Ereignisse der letzten Wochen würden einen »Schatten« über das Staatsjubiläum werfen: »Es ist einfach nicht in Ordnung, dass hier manche Millionen haben und andere nicht einmal genug fürs Brot.«
Es ist der Massenexodus der letzten Wochen, der auch die Würdenträger des Staatenneulings etwas kleinlauterere Töne bei ihren sonst von Pathos triefenden Festrede...
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