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Unsaubere Geschäfte mit Stadtwerken

  • Lesedauer: 2 Min.

Brandenburg/Havel. Im ersten Prozess zum Skandal um die Stadtwerke von Brandenburg/Havel ist ein Brennstoffhändler zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zudem muss er 50 000 Euro Geldbuße zahlen, entschied das Amtsgericht Potsdam am Dienstag. Der 58-Jährige habe sich der Beihilfe zur Untreue schuldig gemacht, sagte Richterin Constanze Rammoser-Bode. Als ständiger Lieferant der Stadtwerke habe er zu einem Firmengeflecht gehört, mit dem der damalige Geschäftsführer seinen Arbeitgeber von 2008 bis 2013 betrog. 584 000 Euro erlangte der Brennstoffhändler durch diese Machenschaften.

Der 58-Jährige räumte 41 Fälle ein. Sein Mandant könne sich zwar nicht mehr an jedes Detail erinnern, sagte Verteidiger Peter-Michael Diestel. »Es kann aber kein Geschäft, dass ich seit 2008 mit ihm geführt habe, als sauber bezeichnet werden«, ließ der Lieferant erklären. Der Stadtwerkechef habe ihn 2008 zu den Machenschaften verleitet. Er habe sich darauf eingelassen, weil er auf die Geschäftsbeziehung angewiesen gewesen sei und sich weitere Aufträge erhofft habe.

Der Angeklagte räumte ein, Scheinrechnungen ausgestellt und dem Ex-Stadtwerkechef dann in bar die Hälfte der Summe ausgezahlt zu haben. Zudem habe er Tanks des Unternehmens entleert und das abgepumpte Öl gewinnbringend weiterverkauft. Den Stadtwerken in Brandenburg/Havel und Premnitz entstand ein Schaden von 770 300 Euro. Das Geld sei gesichert worden, erklärte Staatsanwältin Dagmar Stürmer. Damit sollen nun in erster Linie Ansprüche der Stadtwerke befriedigt werden. dpa/nd

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