Es wird gepanscht und gefälscht
Die tschechischen Winzer fürchten bei einem Fassweinverbot um ihre Existenz
Der Weinbau in Tschechien hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Es geht um gepanschten und gefälschten Wein. Jetzt will der Staat eingreifen - diskutiert wird auch ein Verbot des Fassweinverkaufs.
Von Ivan Dramlitsch
Wie viele seiner Mitbürger begegnet Viktor Juliš der Politik mittlerweile mit Gleichgültigkeit. Was in Prager Parlamenten und Parteizentralen so vor sich geht, interessiert den Weinladenbesitzer kaum noch. Doch die Meldung, wonach das tschechische Landwirtschaftsministerium erwägt, den Verkauf von Fasswein (»sudové víno«) zu verbieten, löst bei dem schlanken Endvierziger deutliche Nervosität aus. »Natürlich geht mir das an die Nieren. Über die Hälfte meines Umsatzes mache ich mit Fasswein. Wenn das verboten wird, kann ich den Laden dichtmachen«, so der Vater von vier Kindern. Ähnlich geht es hunderten Weinhändlern, denen das Fassweingeschäft die Existenz sichert.
Die »sudovka«, wie sie von den Tschechen genannt wird, i...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.