Mehr Anekdoten als Kontrollen

In Sachen Dopingbekämpfung hat der Fußball großen Rückstand zu anderen Sportarten

Nach den Dopingenthüllungen um die Bundesligaklubs aus Stuttgart und Freiburg dementieren alle Beteiligten die Vorwürfe. Der Fußball streitet lieber ab, doch sein Kontrollsystem ist voller Lücken.

Dopingkontrollen im Fußball sind offenbar eine Majestätsbeleidigung. Als Lionel Messi vom FC Barcelona im Dezember 2014 zu einer Trainingskontrolle gebeten wurde, twitterte er sofort: »Dopingtag. Von den fünf Ausgewählten war ich der einzige, der Blut und Urin abzugeben hatte. Seltsam, nicht?« Seltsam war, dass sich Messi wunderte. Der wegen einer früheren Kleinwüchsigkeit mit Wachstumshormon hochgepäppelte Star hatte tags zuvor drei Tore im Derby gegen Espanyol erzielt und steuerte in Hochform aufs Duell mit Paris St. Germain in der Champions League zu. Logisch, einen solchen Burschen zur Trainingskontrolle auszuwählen.

In Sachen Kontrollmentalität scheinen die Fußballstars noch heute in den frühen 90er Jahren stecken geblieben. 1991 erdreistete sich Fulvio Collovati, italienischer Weltmeister von 1982, eine Urinprobe mit Orangensaft anzureichern. Er wollte offenbar die lästige Toilettentätigkeit abkürzen. Dass in Italiens Fu...


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