Zahl der durch Bundeswehr getöteten Afghanen bleibt unklar

Jan van Aken (LINKE) wirft Regierung mangelnden Aufklärungswillen vor

55 deutsche Soldaten sind im Kampfeinsatz in Afghanistan ums Leben gekommen. 35 davon wurden bei Anschlägen oder in Gefechten getötet. Wie viele Zivilisten die Bundeswehr getötet hat, wird dagegen wohl unbekannt bleiben.

Berlin. Die Bundeswehr hat in den letzten fünf Jahren ihres Kampfeinsatzes in Afghanistan für einen von ihr getöteten und vier verletzte Zivilisten Entschädigungen gezahlt. Ob damit alle Fälle erfasst sind, kann das Verteidigungsministerium aber nicht mit Sicherheit sagen. »Es liegen der Bundesregierung keine belastbaren Statistiken vor, die Aufschluss über die insgesamt unter Beteiligung deutscher Einsatzkräfte getöteten oder verletzten Personen geben«, heißt es in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Darin weist das Verteidigungsministerium aber Vorwürfe zurück, die Bundeswehr habe bei ihrer größten Offensive gegen die radikalislamischen Taliban im Herbst 2010, der Operation »Halmasag« (Dari für Blitz), Zivilisten getötet. »Im Zuge der Operation Halmasag wurden durch die Isaf-Kräfte keine eigenen Erkenntnisse vor Ort gewonnen, die auf durch Waffeneinwirku...


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