Euro im freien Fall
Der tiefste Stand der Gemeinschaftswährung seit 2003 beunruhigt mittlerweile sogar die deutsche Industrie
Die extrem lockere Geldpolitik nicht nur im Euroraum sorgt für einen Währungskursverfall in vielen Regionen. Die Konjunktur lässt sich damit nur kurzfristig stützen.
Der Euro verliert weiter. In dieser Woche hat die Gemeinschaftswährung ihre Talfahrt beschleunigt und den tiefsten Stand seit über einem Jahrzehnt erreicht. Noch vor zwölf Monaten kratzte der Euro an der Marke von 1,40 Dollar, und Bankanalysten spekulierten auf eine weitere Aufwertung. Doch seit dem Sommer fällt der Euro-Kurs. Am Donnerstag sackte er zeitweilig auf rund 1,05 US-Dollar ab.
Kurzfristig profitiert die deutsche Exportwirtschaft vom Währungsverfall, weil ihre Produkte außerhalb des Euroraumes billiger werden. Und die machen inzwischen den dicksten Brocken aus: Ausfuhren in Nicht-Euro-Länder im Wert von fast 720 Milliarden Euro standen im vergangenen Jahr Exporte von 415 Milliarden innerhalb der Eurozone gegenüber. Einige Volkswirte halten den Eurofall daher für »Konjunktur-Doping«. Auf einen halben Prozentpunkt beziffern sie den Schub für das deutsche Bruttoinlandsprodukt.
»Internationale Konkurrenzvorteile d...
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