Hip, Hipster, Hippolyt

Florian Lutz inszenierte in Halle Hans Werner Henzes »Phaedra« als Phsychothriller von heute

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es ist verblüffend, wie weit man Hans Werner Henzes (1926-2012) faszinierendes Spätwerk »Phaedra«, das 2007 in Berlin uraufgeführt wurde, in die Gegenwart verlegen kann - ohne, dass daraus ein verquerer Aktualisierungsversuch würde. Aber ein so blitzgescheiter Regisseur wie Florian Lutz kann das. Der 35-Jährige hat auch schon Wagners »Lohengrin« in der unmittelbaren Nachwendezeit in Thüringen an Land gehen lassen und kürzlich in Lübeck aus dem »Tannhäuser« ein interaktives Event gemacht, bei dem die These der regierenden Kanzlerin von der Alternativlosigkeit des Politikerhandelns kühn zerlegt wird. Und das alles mit erheblichem sinnlichem Effekt und ohne die Stücke zu lädieren.

Ganz anders, aber mit ähnlicher Gedankenschärfe ist er jetzt in Halle an Henzes Zweiakter herangegangen. Dort war dieses ambitionierte Projekt schon vor Jahren für die Spielstätte des neuen theaters vorgesehen, ist durch den Hickhack ums Theaterbudget m...


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