UNTEN LINKS
Die Vorstellung, dass uns das Säbelrasseln in Bayern mehr als drei Jahre beschäftigen wird, ist mehr als gruselig. Aber es scheint so, als habe der amtierende weiß-blaue Ministerpräsident das Grauen kalkuliert. Mit seiner Ankündigung, 2018 die Staatskanzlei verlassen zu wollen, hat Horst Seehofer jedenfalls Markus Söder und Ilse Aigner einen Bärendienst erwiesen. Jeder Beifall irgendwo im Lederhosen-und-Laptop-Land wird ab jetzt gemessen, jeder Versprecher akribisch registriert, jedes Interview auf die Ambitionen von Kronprinz und Kronprinzessin abgeklopft. Hier der eitle Finanz- und Heimatminister in einer Talkshow mit deftigen Worten gegen Griechenland, da die spröde Wirtschaftsministerin mit einem Plädoyer für die Vorzüge des weiblichen Politikstils. Drei Jahre können da verdammt lang werden. Und Seehofer? Der kann vergnügt abwarten, bis sich die beiden Parteifreunde verschlissen haben - um vielleicht seinen Ruhestand dann doch noch auf später zu vertagen. oer
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