Eiskeile als Klimaarchiv

Potsdamer Polarforscher wiesen erstmals die Erwärmung des Permafrostes im Winter über die letzten 7000 Jahre nach. Von Gert Lange

Landschaften sind das Ebenbild ihrer Geschichte. Wer darin zu lesen versteht, kann den Wandel der Umweltbedingungen über die Jahrtausende verfolgen. Doch Berge und Böden, Senken und Seen haben ein unterschiedliches Gedächtnis; die einen speichern mehr, die anderen weniger Merkmale vergangenen Geschehens. Eines der Archive, die es ermöglichen, Umweltbedingungen und Klima zu rekonstruieren, sind Frostmusterböden, die weite Flächen Sibiriens und Alaskas bedecken. Eine rätselhafte Landschaft: Wabenartig miteinander verbundene und erstaunlich gleichmäßige, vieleckige Strukturen - sogenannte Eiskeil-Polygone - erstrecken sich über die Niederungen der Permafrostgebiete.

In Sibirien werden Bemühungen, die Klimageschichte zu rekonstruieren, durch das Fehlen von Gletschern oder Eiskappen erschwert. Die Seen entstanden, mit wenigen Ausnahmen wie dem Kratersee Elgygytgyn, erst in der Erdneuzeit, dem Holozän; demzufolge reichen ihre Sedimente selten...


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