Klassenzimmer unterm Riesenrad

Schaustellerkinder in Sachsen-Anhalt werden in einer fahrenden Schule unterrichtet

Sie werden auf dem Rummelplatz groß, die Schule wechseln sie alle paar Wochen. Ein »rollendes Klassenzimmer« soll Schaustellerkindern dennoch zu guten Abschlüssen verhelfen.

»Wir wollen nie, dass unsere Kinder Schausteller werden müssen, weil sie nichts anderes können.« Ein Schulabschluss ist ebenso wichtig wie ein Beruf - da seien sich die Schausteller in Sachsen-Anhalt einig, sagt der Vorsitzende des Altmärkischen Schaustellervereins, Werner Jacob. Zurückgelehnt sitzt der 59-Jährige mit Kollegen in einer Schulbank, den Blick auf eine moderne Whiteboard-Tafel gerichtet, im Schrank stehen Laptop und Drucker. An der Wand prangt ein riesiges Foto des Volksfests Eisleber Wiese mit dem Wunsch: viel Spaß und Erfolg beim Lernen.

In der mobilen Schule können die Schaustellerkinder die Defizite ausgleichen, die durch den ständigen Schulwechsel entstehen. Die Eltern haben es selbst auf den Weg gebracht und fahren den Wagen zu den großen Rummelplätzen, Jahrmärkten und Volksfesten. Anerkennung kommt dafür vom Deutschen Schaustellerbund. Der Fachberater für Bildung, Andreas Horlbeck, sagt: »Das ist nicht sehr verbreite...


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